Borgwedel ist diesmal in zwei Hälften geteilt, Samstag bis Mittwoch und Mittwoch bis Sonntag. Wir sind in Slot 1 und sowieso das erste Mal dabei. Wir kennen den Unterschied zu früher nicht. Der besteht wohl vor allem darin, dass es übersichtlich bleibt. Am Samstag um 13 Uhr sind ca. 25 Kinder da, plus viele Eltern. 15 Uhr sind alle segelfertig, 16 Uhr geht’s wirklich aufs Wasser. Es ist windig heute, über 20kn. Schon nach 10 Minuten kommen die ersten Kinder wieder rein. 

Am nächsten Morgen um 7:30 Uhr soll es Frühsport geben, vor dem Frühstück. Machen die das mit? Tatsächlich, um 7:27 Uhr sind alle auf der Wiese.

Es folgt ein Ausflug bei mäßigem Wind und viel Sonne. Die Kinder segeln nach Stixwig. Dort gibt es einen kleinen Strand. 25 Optis liegen davor in vier Reihen vor Anker. Keiner an Bord. Alle Kinder auf dem Spielplatz. Wieder auf den Optis geht’s mit dem Wind zurück nach Borgwedel. Unterwegs kommen gelbe Quietsche Enten zum Einsatz, die die Kinder sich segelnd gegenseitig abjagen. Training mit Spiel und Spaß.

Nächster Tag. Wir werden mit Sonne geweckt. Frühstück gibts draußen, wer mag. Es ist wieder windig, 18-22kn. In Böen pfeift es im Rigg der Boote in der Marina Schrader nebenan. Für einige Kinder ist das fast schon etwas viel. Die meisten kommen klar und segeln mit Speed. Am Ende wird noch Banane gefahren. Am Abend ist der Aufstieg des HSV geplant. Für die Eltern hat die Jugendherberge einen Fernseher organisiert. Für die Kinder ist das zu spät, für sie ist zeitiges schlafen geplant. Pläne gehen nicht immer auf. 

Dritter Tag. So langsam kommt eine Art Routine auf. Aufstehen, frühstücken, Brote schmieren, Trockenanzug anziehen, Boote umdrehen, Mast stellen, Besprechung mit den Trainern, Boote ins Wasser schieben. Läuft. 

Schon kommt der letzte Tag. Nochmal raus aufs Wasser bei schönstem Wetter. Borgwedel Slot 1 endet am Mittag um 13h mit einer Sieger-Ehrung. Hat einer gewonnen? Nein, alle.

Text: Jörg Schaper Fotos: Gregor Hartmann

Trainigscamp Borgwedel, zweiter Slot 

Mein drittes Trainingscamp in Borgwedel war  seglerisch eine Herausforderung bei Starkwind über mehrere Tage. Ansonsten habe ich, wie immer, eine tolle Zeit verbracht mit meiner Segelgruppe im Hüttendorf. Neben unserer B-Gruppe, die von Montag bis Samstag trainiert hat, waren noch fünf andere Gruppen von Mittwoch bis Sonntag angereist. An den meisten Tagen pfiff der Wind mit Böen über 20 Knoten über die Schlei und das Segeltraining war eine feucht-fröhliche Sache durch Spritzwasser beim Ausreiten oder beim Kentern. Die Landcrew konnte viele Optis von unten bewundern durch die Ferngläser. Die jüngsten Segler sind zum Teil ohne Rigg, ohne Spriet oder zusammen mit den Eltern im Boot gesegelt. Aber alle waren auf dem Wasser und auch die Bananen wurden zur Freude aller fleißig genutzt. Selbst einige Eltern haben sich dank Dani und Axel Siepmann im Laser-Segeln ausprobiert. Natürlich schmeckte die Grillwurst oder das warme Jugendherbergsessen nach den anstrengenden Segeleinheiten doppelt so gut und in den Hütten kehrte schnell Ruhe ein, während die Eltern sich um üppig belegte Käseplatten versammelten. Am Freitagnachmittag haben wir uns auf die Spuren der Wikinger nach Haithabu begeben. Das war ein interessanter und sehenswerter Ausflug. Wer hätte gedacht, dass die Schlei vor gut eintausend Jahren die Seehandelsmetropole in Nordeuropa war.

Es hat allen mal wieder riesengroßen Spaß gemacht.

Text: Jette Jennrich Fotos: Tobias Korte