Der MSC spielt an der Spitze der 1. Segel-Bundesliga mit

Die Segel-Bundesliga ist im sechsten Jahr ihres Bestehens zu einer der härtesten sportlichen nationalen Herausforderungen für Segler geworden. Die Meisterschale wurde bisher (fast immer im Wechsel) nur von den Seglern des Norddeutschen Regatta Verein (NRV) und Deutschen Touring Yacht Club (DTYC) gewonnen. Auf den folgenden Rängen gibt es aber immer wieder große Verschiebungen zwischen den einzelnen Vereinen.

Vor allem durch die große Verbreitung der J/70 ist das Niveau der Klasse in den vergangenen Jahren sehr gestiegen, zahlreiche ehemalige (olympische) Spitzensegler treten nun für ihren Heimatverein in der Liga der Segler an. Parallel dazu haben sich viele leistungsstarke Segler in den Vereinen zusammengefunden, um gemeinsam für „ihren“ Club anzutreten. Sowohl die 18 Clubs in der 1. Liga als auch die 18 Vereine in der zweiten Liga haben feste Kader für die Spieltage aufgestellt. Trainiert wird auf den auch bei den Liga-Wettfahrten eingesetzten Booten vom Typ J/70.

Erfolgsrezept

Die Verbundenheit mit dem eigenen Verein und die sich entwickelnde Fankultur ist eines der Erfolgsrezepte der Segel-Bundesliga bei Aktiven und Zuschauern. Die kurzen Wettfahrten der einzelnen Spieltage werden live im Internet übertragen. So kann auch zu Hause am Rechner oder gemeinsam im MSC Clubhaus an der Elbe mitgefiebert werden.

„Nur die Vereine, die es schaffen, einen großen Kader aufzustellen und mehr als einen guten Steuermann aufzubauen, können sich langfristig in der 1. Liga halten und vielleicht sogar einen der begehrten Plätze für die Sailing Champions League erreichen“, sagt Till Krüger, Team-Manager des MSC, der alle Aktivitäten der Bundesligamannschaft koordiniert.

Der MSC, einer der Gründungsvereine der Liga, hat in der Saison 2023 den dritten Platz in der 1. Bundesliga erreicht. Parallel dazu wurde der DSL Pokal gewonnen.

Mit freundlicher Genehmigung von Lars Wehrmann

Die J/70

Das Boot der Segel-Bundesliga, die J/70, ist die aktuell am stärksten prosperierende Kielbootklasse der Welt. Inzwischen wurden über 800 Einheiten des schnellen, leicht zu segelnden und trailerbaren Bootes gebaut. Vor allem braucht es keinen Kran braucht, um das Schiff ins Wasser zu lassen. Der Karbonmast kann nach dem Slippen von Deck aus von der Crew gestellt werden.

Neben einer langen Wasserlinie, die fast der gesamten Länge des kleinen Schiffes entspricht, punktet die Yacht mit einem großen Cockpit, von dem aus alle Schoten und Strecker bedienbar sind. Wie es sich für ein modernes Kielboot gehört, hat das Schiff einen vertikalen Hubkiel, Gennaker und ein offenes Heck. Dazu eine kleine Kajüte und ein simpler, zeitgemäßer Segelplan mit Achter-, aber ohne Backstag, Rollfock, Bugspriet und Masttop-Gennaker.

Sein Ziel bei der Entwicklung der Sportbootklasse definierte Konstrukteur Rod Johnstone so: es sollte vielseitig einsetzbar sein, schnell für Regattasegler, entspannt genug für Familien und finanzierbar. Eine komplett neue, segelfertige J/70 inklusive Trailer kostet rund 45.000 Euro. Um eine teure Materialschlacht zu vermeiden, darf nach den Klassenregeln nur ein vermessener Segelsatz pro Jahr genutzt werden.

J/70 in Zahlen
LüA: 6,93 Meter
Breite: 2,25 Meter
Tiefgang: 1,5 Meter (Kiel unten)
Masthöhe: 10,82 Meter
Verdrängung: 795 Kg
Ballast: 285 kg
Großsegel: 18 m²
Fock: 8 m²
Gennaker: 45m²