Wie aus ausgewiesenen 270sm 335sm wurden.

Der Start am Montag vor Warnemünde gab schon mal wettertechnisch das Motto für die Regatta vor: Startverschiebung um eine Stunde, zum Start dann leichte Winde. Damit ging es zum Windpark „Baltic One“, nichtsahnend dass der Park uns die nächsten 8h beschäftigen würde. Sternenhimmel, spiegelglattes Wasser und am Horizont ein heller Streifen. Gegen 5 Uhr setzte sich eine leichte Brise aus ONO durch. Damit ging es Richtung Bornholm. Blöd nur, dass die Insel in derselben Richtung lag! Es standen 120sm Kreuz an. Vor der Insel begrüßten uns Fallwinde mit 25kn und eine sehr unangenehme Welle! An der nördlichen Spitze angekommen, freuten wir uns auf ein Schrick im Segel, um die ankommenden Wellen abzusurfen. Leider drehte der Wind mit, die Wellen wurden aber länger und ließen sich somit besser aussteuern. 2 Uhr, Mittwoch, 36 Stunden nach dem Start, endlich war der Leuchtturm Dueodde querab. (Wollten wir da nicht eigentlich schon wieder in Warnemünde sein?)

Ab da ging es dann zurück. Diesmal keine Windkraftfelder im Weg. Spi hoch. So ging es bis zur Nordspitze Rügens mit 8-10Kn Fahrt. Über Land braute sich ein Gewitter zusammen. Spi runter, der Wind drehte schlagartig – was für ein Schauspiel. Wir hatten freie Sicht auf das Specktakel und fragten uns, ob das Gewitter auch über die Ostsee ziehen würde? Es zog. Da wir uns anscheinend vorgenommen hatten, alles mitzunehmen, was geht, blieb uns auch dies nicht erspart. Nach ca. 2h war das Gewitter durch. Zum Glück setzte anschließend eine leichte Brise ein. So kamen wir gut durch die Bucht von Zingst zum Darßer Ort, die letzte Spitze, die wir nehmen mussten. Es ging weiter Richtung Ziel mit der Hoffnung, dass der Wind bis dahin reicht. Die Wettervorhersage zerschlug diese jedoch! 10sm vor dem Ziel war Schluss – spiegelglatte Ostsee.

Nun war mal wieder Geduld gefragt. Auf dem AIS sahen wir unsere Mitbewerber, wie sie vor dem Ziel festhingen. Der nächste Windhauch brachte uns diesem 5sm näher. Glücklicherweise setzte dann der Landwind ein, der uns durch das Ziel zog!
Die Regattaleitung begrüßte uns mit einem Dankeschön, dass wir so lange durchgehalten hatten.

Belohnt wurden die Anstrengung und Geduld mit einem 2. Platz im ORCI und einem 3. Platz im ORC Gesamt.

Was für eine Regatta-Saison für die X-41. 4 Podestplätze und ein Wanderpokal für die schnellste gesegelte Vereinsyacht nach berechneter Zeit!
Mehr geht nicht!!!

Vielen Dank an die Crews!!