Statt Theorieunterricht ging es für die Opti-C-Seglerinnen und Segler am vergangenen Montag zur Betriebsbesichtigung bei Clowns Sails in der Sülldorfer Landstraße. Segelmacher Julius Raithel, der die beliebte Segelmacherei von Frank Schönfeldt übernommen hat, begrüßte die 17 Kinder und verteilte an alle Namensschilder aus Segeltape. Danach zeigte er das besondere Werkzeug in seiner rechten Hand, den Pricker, bevor er die vielen Striche und Einstiche auf dem Schnürboden erklärte. Beim genauen Blick auf ein Optisegel wurde deutlich, aus wie vielen Teilen ein Segel besteht und wie sie heißen. Neben den für die Optikinder bekannten Begriffe wie Vor- und Unterliek, Segelnummer, Klassenzeichen und Windbändsel ging es auch um die Frage, was denn der „Bauch“ eines Segels zu bedeuten hat und wie viele einzelne Segeltuchabschnitte (Bahnen) man zur Fertigung eines Opti-Segels nach dem Clown Sails Schnitt braucht. Anschließend mussten die Kinder aktiv werden und mit den sieben Schablonen der Bahnen puzzeln, bis sie das komplette Segel zusammengesetzt hatten. Rund sechs Minuten dauerte es, dann war das Segel-Puzzle fertig.

Am Schneidetisch zeigte Julius, wie man eine gerade Naht und eine Naht mit Profiltiefe anlegt und mit doppelseitigem Klebeband fixiert, bevor an der speziellen Nähmaschine mit dem extra haltbaren Zickzack-Stich die Naht fixiert wird. 

Anschließend durften alle noch einen Blick in die Taschenwerkstatt werden, wo die vielen verschiedenen bunten Tuche, Gurte und Reißverschlüsse für die beliebten Taschen, Federmäppchen und Schulranzen lagern. Hier konnten die Kinder auch schätzen, wie viele Meter auf einer Garnrolle sind.

Zum Abschluss hatten alle Gelegenheit, auf einem Stück Segeltuch zu unterschreiben, bevor Julius noch ein kleines Quiz mit den Kindern machte. Dabei zeigte sich, dass alle richtig gut aufgepasst hatten. Auf seine Frage, wie die rechte Hand des Segelmachers heißt, schnellten viele ausgestreckte Finger in die Höhe. Pricker war natürlich die richtige Antwort. Und auch die Frage, wie viel Meter Garn auf der Rolle sind, konnte richtig beantwortet werden. Rund 3.500 Meter. Ungefähr so weit ist es auch von Clown Sails bis zum MSC am Elbuferweg.

Am Ende des lehrreichen, unterhaltsamen Besuchs waren nicht nur alle Kinder begeistert, sondern auch Julius Raithel. „Toll, wie aufmerksam die Kinder waren und was für kluge Fragen sie gestellt haben“, sagte er, nachdem das letzte Kind unter dem Gebimmel der Ladentür die Werkstatt verlassen hatte. 

Lieber Julius, herzlichen Dank für diese interessante Stunde bei der in der Werkstatt!