Nach drei intensiven Wochen in Kanada sind wir nun seit genau einer Woche wieder zurück in der Heimat – Gepäck wieder beisammen, Jetlag überwunden, da bleibt ein bisschen Zeit die vergangene Zeit revue passieren zu lassen!

Die erste Woche ließen wir ruhig angehen, wir wollten uns zunächst an die Zeitumstellung gewöhnen und auch sonst den Körper nicht nach so einer langen Reise direkt überstrapazieren. Wir bauten also ganz entspannt unser Boot auf und machten auf dem Wasser viele Angleichschläge, nur mit unserer Trainingsgruppe. Es lief gut und die Bedingungen waren traumhaft, meist hatten wir Mittags einsetzende Thermik mit ca. 8-13knts. In der zweiten Trainingswoche mischten wir uns unter die anderen Boote. Wir legten zusammen mit internationalen Teams den Fokus auf das Starten. Viele enge, stressige Situationen. Es war hart – wir trainierten mit den Neuseeländern, Brasilianerinnen und Spaniern, Teams die deutlich älter und erfahrener als wir sind. Meistens wurden wir ziemlich abgezogen von denen… Allerdings ließen wir uns davon nicht runter ziehen, wir analysierten und verbesserten uns mit jeder Startübung und haben dann auch mal zeigen können wie der Hase läuft! Doch dann, nach einem schönen Start, ist unsere Saling gebrochen. Wir mussten frühzeitig in den Hafen und verbrachten den Abend damit unsere Saling zu tauschen. Die nächsten Tage lief jedoch wieder alles gut, das Material gab nicht den Geist auf und wir verbesserten uns Tag für Tag und waren motiviert für unseren Saisonhöhepunkt! 

Die Vermessung lief glatt, das Boot war wieder mit allen Einzelteilen zusammen gebaut und am nächsten Tag stand das Practice Race auf dem Programm! Leider fing Hanna schon die Tage davor an, ein wenig zu kränkeln und an Day 0, trafen wir die Entscheidung, es sei besser, wenn Hanna den Tag nochmal Pause macht, bevor es dann in die ersten Rennen der WM ging. Wir segelten also nicht beim Practice Race mit. 

Wie eigentlich immer bei Wettkämpfen, waren die Bedingungen am ersten Tag nicht wie in den zwei Wochen davor im Training. Wir hatten starken Wind mit bis zu 20 Knoten und eine kurze steile Welle. Rennen für Rennen, kämpften wir uns durch. Ein bisschen Seegras und ein Nosedive machte es uns nicht gerade einfach, aber schlußendlich waren wir zufrieden mit dem ersten Tag. Auch der nächste Tag war ok, wir konnten bei schönsten Thermik Bedingungen segeln. Am dritten Tag waren starke Nerven gefragt – wir segelten bei ablandigen 0-14Knoten mit Winddrehern bis zu 50 Grad, drei Rennen. Leider lief es für uns nicht sehr gut – das Glück, was an diesem Tag durchaus mal gefragt war, stand nicht auf unser Seite. Die nächsten Tage kämpften wir uns zurück und am letzten Tag segelten wir noch einen 4. Platz! Ein schöner Abschluss. Insgesamt beenden wir die Regatta auf dem 21. Platz, wir haben uns damit für ein weiteres Jahr Förderung vom Verband qualifiziert und freuen uns schon jetzt auf die Wintersaison, wo wir an den Punkten arbeiten können, die uns in der Regatta viele Punkte gekostet haben. 

Aber bevor es ins Wintertraining geht, fahren wir nächste Woche nach Holland, zum Test Event für die WM nächstes Jahr. 

Beste Grüße Marla und Hanna