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Nachdem wir einen kompletten Monat unterwegs waren, erst in Frankreich dann in England, sind wir jetzt endlich wieder in Hamburg angekommen.

Die letzten Tage der WM waren noch einmal sehr spannend. Wie im vorigen Bericht schon beschrieben, war die erste Hälfte der WM eher von schwachen bis mittleren Winden geprägt.
Die zweite Hälfte wurde dann umso stürmischer.
Aber erst einmal war Layday. Am Abend vorher gab es für alle Teilnehmer eine große Party mit Barbeque und live-Band. Diese sorgte dann auch dafür, dass wir am nächsten Morgen ausgiebig ausschliefen und frühstückten. Wir wussten von vorigen Dickschiff-Regatten, dass es am Bill of Portland (dem südlichsten Ende von Portland) bei viel Wind gegen Tide sehr turbulent zugehen kann. Dies wollten wir mal mit eigenen Augen sehen und ließen es uns nicht nehmen, trotz Sturm, Nebel und Nieselregen zur Südspitze zu fahren.

Am nächsten Tag sollte es ähnlich viel Wind geben, weshalb die Classic-Flotte nicht segelte und es für uns nur eine, statt der geplanten zwei Wettfahrten gab.
Unsere Devise war, bloß nicht kentern und heil ins Ziel.
Uns gelang dies recht gut. Bis auf ein paar kleinerer Blessuren, die man immer aus einem solchen Tag trägt, blieben wir kenter- und Unfall-frei, sodass wir uns mit unserem zweitbesten Ergebnis als 39ter  zurück an Land kämpften.
Bei vielen anderen Crews ging der Tag weniger erfreulich mit verschiedensten Schäden (Mastbruch, Segelriss, Platzwunde….) zu Ende und es wurde bis spät abends gebastelt.
Der vorletzte Tag kündigte sich mit nicht weniger Wind an. Allerdings waren wir ja ein Rennen im Verzug und die Engländer schmerzbefreit, sodass die komplette Flotte wieder in der Bucht vor Weymouth segelte. An diesem Tag auch zwei Rennen, wir mussten das Verpasste aufholen.
Unsere Überlebenstaktik klappte wieder, keine Kenterung, nichts Wesentliches kaputt. Nur ist sicher ja leider nicht unbedingt gleich schnell. Die gekenterten Boote ließen wir hinter uns, die vorderste Gruppe blieb aber leider uneinholbar. Es ist faszinierend, wie viel schneller die vorderste Gruppe bei Starkwind ist. Freut man sich bei wenig und Mittelwind, dass man endlich einen vergleichbaren Speed fährt, segeln sie bei über 20kn doch wieder in einer vollkommen anderen Liga.
Als versöhnliches Ende gab es am letzten Tag noch eine Wettfahrt bei erst viel, dann stark abnehmendem Wind. Wir konnten zwar nichts viel verlieren, aber nach vorn war noch was zu holen.
Also: Angriff nach vorn. Wieder links starten, links raus in den besseren Strom. Nach einer Runde rundeten wir sehr zufrieden die Leetonne. Aber der Wind hatte stark abgenommen, was im 505er massiv umtrimmen heißt. Wir bekamen unser Boot leider erst zum Ende der Kreuz wieder richtig in Fahrt und verloren so einige Plätze. Zurück an Land erfuhren wir dann, dass zumindest zwei unserer direkten Gegner noch deutlich schlechter mit den wechselnden Bedingungen zurechtkamen und wir diese im Gesamtergebnis überholen konnten.

Am Ende kam für uns also ein 48. Platz von 130 gestarteten Booten heraus. Sowohl in der U25, als auch in der Mixed-Wertung sind wir damit zweitbeste Crew und glücklich und stolz immer mal wieder in einzelnen Wettfahrten auch gegen die ganz Großen gewonnen zu haben.
Die ersten drei Plätze waren dabei wie folgt belegt:
1. Mike Martin /Adam Lewroy (USA)
2. Mike Holt / Carl Smit (USA)
3. Wolfgang Hunger / Julien Kleiner (GER)

Alle Ergebnisse findet ihr unter: ***leider wurden die Links mittlerweile gecutted***

Wir haben bemerkt, dass das ausgiebige Vorprogramm uns ein ganzes Stück weiter nach vorn gebracht hat und sind guter Dinge, diesen Leistungsstand auch bei den nächsten Regatten abrufen zu können.

Jörn Wille und Martin Bergmann beendeten nach ebenfalls starken Sturm-Tagen die WM auf Platz 64.

 

Gestern abend wurde das Bergfest der 505er WM in Weymouth mit großem Barbeque gefeiert und heute ist Layday.Bisher hatten wir drei Wetffahrttage mit insgesamt fünf Wettfahrten bei unterschiedlichsten
Bedingungen.Die ersten beiden Tage waren eher schwachwindig mit schönem Sonnenschein
und leichter Welle. Der Drittesollte dann mehr Wind, kurze Kabbel-Welle und feinen englischen
Sommerniesel bringen. Die Wettafahrten sind mit 75 Minuten Targettime und einem Dreiecks-Kurs
vergleichsweise altbacken, fordern einem aber durch die Länge auch einges ab. Die Wettfahrtleitung schafft es aber immer wieder, die Kurse perfekt auf diese Zeit zu verlegen oder sie den sich ändernden Bedingungen anzupassen. Genauso ist auch die Landorganisatotion super. Nach dem Segeln bekommt
jeder gegen die Abgabe seinen Treckers und einem Sicherheitsarmband, das man sich vorm Ablegen abholen muss, eine Schüssel Nudeln mit Tomatensoße und ein Bier.
Vom MSC sind mit Jörn Wille /Martin Bergmann und Davina/Marvin Schlesiger zwei Teams dabei.
Aktuell sind Jörn und Martin 69. , Davina und Marvin 52. von 130 Teilnehmern. Vorläufige Ergebnisse und allgemeine Infos jegleicher Art findet man unter folgender Adresse: ***leider wurden die Links mittlerweile gecutted***

 

Die diesjährige WM der 505er findet vom 29. Juli bis 5. August in Weymouth – Portland / England statt.
Als Vorbereitung sind wir, das heißt, Marvin und Davina Schlesiger, zu erst in Le Havre die französische Meisterschaft gesegelt.
Ein Revier, das dem in Weymouth sehr ähnlich ist. Leider war der organisatorische Teil nicht dem in England gleichwertig. Die Landveranstaltungen fanden in einer Segelschule statt, die morgens ca 2h vor dem Start öffnete und abends gegen 20 Uhr schloss.
Leider gab es auch keine Möglichkeit, unser Zelt dauerhaft aufzustellen, sodass wir, ein bisschen wie obdachlos, in einem Wurfzelt auf einem Parkplatz zwischen den Booten gelebt haben.
Seglerisch war es dann schon deutlich spannender. Über die Tage nahm der Wind von guten 3 Beaufort auf quasi Null ab. Der Strom nahm proportional dazu zu, sodass die ein oder andere Kreuz gegen den Strom eine langwierige Veranstaltung wurde. Am Ende sind wir als 18. von 38 bestes Jugendteam unter 25Jahren geworden. Eine kurze Trainingseinheit nach der Siegerehrung mit dem amtierenden Weltmeister, bei dem wir feststeellen durften, dass unser Speed und unsere Performance doch ganz gut zu sein scheinen, rundeten die Meisterschaft für uns positiv ab.
Nach einem Urlaubstag in Frankreich machten wir uns auf den Weg zur Fähre in Calais, die uns mit Horrorgeschichten von Flüchtlingsüberfällen und chaotischsten Zuständen angekündigt wurde.
Dem gegenteilig, hatten wir eine völlig entspannte Anfahrt und selbst die englischen Kontrollen unseres Autos und Anhängers fielen sehr gering aus.
In England angekommen bastelten wir einige Tage am Boot und optimieten alles bis aufs Äußerste.
Ein Kurztrip nach London als Urlaub und Entspannung vor den Pre-Worlds sollte auch nicht fehlen.
Jetzt haben wir gestern wieder als bestes Jugendteam und zweites Mixed-Team als 38. von 102 die letzte Vorbereitung für die WM abgeschossen.
Die Bedingungen reichten von leichten Winden und chaotischer Welle bis hin zu Starkwind mit kurzer steiler Welle. Es war also alles dabei, was uns in der nächsten Woche erwarten könnte.

Heute werden noch einmal die letzten Tapestreifen auf Splinte geklebt, neue Leinen auf die richtige Länge gekürzt und sonstiger Kleinkram erledigt, der uns über die letzten Tage aufgefallen ist.
Heute Abend wird die WM dann offiziell eröffnet und morgen starten die ersten Rennen bei erstmal flauen Bedingungen.
Text: Davina Schlesiger