49er FX Junioren Weltmeisterschaft 2021

Riiinngg… am 02.07. klingelte der Wecker schon um 06:00! Es ging los! Wir machten uns auf den Weg zu unserem Saisonhöhepunkt – der Junioren Weltmeisterschaft 2021 in Gdynia, Polen. Mit einem maximal beladenen Trailer (1 Motorboot, 4 49erFx, Masten, Material) ging die abenteuerliche Reise los. Ein paar Brücken die Google Maps in unserer Route mit eingeplant hatte waren zu niedrig für unseren Hänger, weswegen sich die Fahrt etwas in die Länge zog. Die Laune blieb allerdings gut, denn jedes Wendemanöver hat unsere Wendeskills mit Hänger verbessert! Nach erlebnisreichen 12 Stunden Fahrt, fielen wir dann todmüde ins Bett! So hiess es erstmal ausschlafen und am nächsten Tag die Boote aufbauen und eine kurze erste Einheit auf dem Wasser um zu checken ob alles richtig angebaut ist!

Wir hatten drei Tage Vortraining eingeplant, an denen wir sehr ähnliche Windbedingungen vorfanden; wenig Wind und eine spitze, kurze Welle. Die Sonne raubte uns immer sehr viel Energie, da es schon morgens um 9:00 super heiß war. Deswegen versuchten wir so wenig wie möglich in der prallen Sonne zu sein. Aber für ein paar gute Segelsessions, bei denen wir unsere Einstellungen testen und perfektionieren konnten, gingen wir dann doch mal raus aufs Wasser! Die Zeit ging im Nu vorüber; Sticker waren geklebt, Anmeldung hat reibungslos geklappt und ein Teamgespräch über unsere Erwartungen und unsere Zielsetzung für die Regatta war schnell erledigt, denn das Ziel war für uns sonnenklar: Wir wollen eine Medaille gewinnen.

Am 07.07.2021 ging es dann endlich los! Die ersten beiden Regattatage waren geprägt von einer steilen, kurzen Welle und drehigem, teilweise auch starkem Wind. Wir hatten Schwierigkeiten den Kopf aus dem Boot zu bekommen. Wir waren verhältnismäßig langsam und konnten daher nicht die Ergebnisse segeln, die wir uns gewünscht hätten. Mit einem insgesamt 12. Platz nach den ersten zwei Tagen waren wir unzufrieden. Wir wussten irgendwas muss sich ändern. Für den dritten Tag legten wir den Fokus auf den Start. Wir wollten eine freie Startposition und das Boot erstmal wieder zum freien Fahren bringen, bevor wir uns wieder in enge Startpulks positionieren und schon von Anfang des Rennens aufholen müssen. Unser Plan ging auf, wir schafften es den Kopf aus dem Boot zu bekommen und gute Platzierungen zu erreichen. Für den vierten Tag war viel Wind angesagt, es war klar, dass viele Segler mit Bootshandling und sich selbst beschäftigt sein würden. So auch wir im ersten Rennen des Tages; eine gute Luvtonnen Platzierung, aber auf dem Vorwinder leider eine missglückte Halse. Na toll! Gekentert! Die Stimmung an Bord war im Keller, nach dem Zieleinlauf gabs einen kurzen Moment der Stille und Enttäuschung, aber dann hieß es Kopf hoch und weiter machen! Auf dem Tagesplan standen noch zwei weitere Rennen, und die liefen dann auch richtig gut! Zwei Top 5 Platzierungen. Damit waren wir zufrieden. So durfte es weiter gehen. Da auch viele andere Teams wechselnde Ergebnisse hatten, waren wir am Ende des Tages auf Platz 4 vorgerückt. Am letzten Tag hatten wir wieder weniger Wind, aber auch da war es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren, denn der Wind war nicht konstant und wieder drehig! Auch hier schafften wir es, zwei gute Platzierungen zu fahren und unseren gesamt vierten Platz zu sichern.

Wir blicken auf eine turbulente Woche mit vielen Up ́s and Down ́s und allen möglichen Wind- und Wetterbedingungen zurück. Wir haben viel dazu gelernt und wissen wieder, woran wir in Zukunft noch arbeiten müssen. Das Wichtigste was wir diese Woche gelernt haben ist: abgerechnet wird am Ende!

Wir sind super glücklich über unseren ersten U21-Weltmeistertitel und die Bronzemedaille in der 49er FX U23 Damen Wertung!! Wir konnten trotz einem schwierigen Einstieg in die Regatta unser Ziel, eine Medaille zu gewinnen erreichen! Ein großes Dankeschön an unsere Eltern, unseren Trainer Kolja Völkers, den Mühlenberger-Segelclub, den Deutschen Segler-Verband und an unsere super coole Trainingsgruppe, die immer hinter uns standen und uns motiviert haben, weiter zu machen und weiter zu kämpfen! Herzlichen Glückwunsch auch unsere Teamkollegen, die in der Damen Wertung Platz 4 und 5 und im Silber-Fleet die Silbermedaille holten!