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In Deutschland war es uns zu Beginn des Jahres einfach zu kalt zum Segeln. Deshalb flüchteten wir, die anderen Laser Mädels der Nationalmannschaft und ich, Anfang des Jahres für 3 ½ Monate in den Süden. Ende Januar verluden wir unsere Boote, packten unseren gefühlten halben Haushalt ein und machten uns mit einem großen Auto und einem großen Anhänger auf den Weg nach Mallorca.

Gemeinsam mit meinem Vater fuhr ich den vollbeladenen Transport samt Motorboot und 4 Lasern zunächst nach Barcelona. Zwei Tage waren wir unterwegs, inklusive einer Übernachtung in Freiburg, bis wir am Abend des zweiten Tages in Barcelona ankamen. Ein paar Stunden später nahmen wir dort die Fähre, die uns über Nacht nach Mallorca brachte. Am nächsten morgen wachten wir in Palma auf, fuhren von der Fähre direkt zum Segelclub und luden nach einem ausgiebigen Frühstück alles ab.

Nach und nach trudelte dann auch der Rest meiner Trainingsgruppe ein und wir begannen mit dem Training. Mallorca begrüßte uns mit bestem Segelwind, allerdings wollte sich die Sonne nicht jeden Tag zeigen und auch die Temperaturen blieben häufig noch unter 10 Grad. Trotzdem alles besser als bei Minusgraden in Deutschland…

Im Anschluss an eine Woche Training flog meine Trainingsgruppe zurück nach Deutschland, doch ich blieb vor Ort, um mit meiner Mutter eine Woche Urlaub zu machen.

Danach starteten wir mit unserem zweiten Trainingsblock auf Mallorca. Der Wettergott meinte es gut bzw. für meine Beine nicht gut mit uns. Wir hatten das ganze Training über schönste Segelbedingungen, auflandigen Wind und über 15 Knoten. Zum Segeln perfekt aber mit ordentlich Muskelkater verbunden und abends fiel ich einfach nur todmüde in mein Bett. Trotzdem waren die beiden ersten Trainingsblöcke sehr intensiv und lehrreich.

Als der zweite Block zu Ende war, flog auch ich mal wieder zurück nach Deutschland und verbrachte ein paar Tage in Kiel. Doch kaum angekommen, brachen wir schon wieder zum dritten Block nach Mallorca auf, der diesmal ein wenig anderes Training versprach. Wir hatten nämlich eine Teambuilding Maßnahme mit dem gesamten German Sailing Team. Um und bei turnten dann 80 Deutsche Segler im Hafen rum. Wortwörtlich turnen, denn jeden Morgen trafen wir uns um 8:30 alle zum Strandsport, machten Zirkeltraining oder bauten menschliche Pyramiden.

Dem Strandsport folgten Seminare mit interessanten Vorträgen. Am Nachmittag hatten wir individuell Zeit, um mit unseren Trainingsgruppen segeln zu gehen und an einigen Abenden trafen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen.

Zum Abschluss dieser gemeinsamen Maßnahme nahmen wir an einer dreitägigen Trainingsregatta teil. Die ersten zwei Tage verließ uns allerdings der Wind komplett, sodass wir kein einziges Rennen schafften und am letzten Tag meinte es der Wettergott mit 25-30 Knoten und vier Meter Welle zu gut mit uns, sodass wir auch da nur ein Rennen schafften…

In Anschluss ging es für mich wieder ein paar Tage nach Deutschland, bevor Ende März die erste große Regatta in diesem Jahr, die Princesa Sofia Trophy, anstand. Ergebnistechnisch war ich nicht ganz zufrieden, trotzdem war es eine schöne Veranstaltung.

Diese Woche geht es weiter nach Frankreich, zunächst zu meinem ersten World Cup nach Hyeres und direkt danach nach La Rochelle zur EM.

Ab Mitte Mai bin ich dann für ein paar mehr Wochen in Kiel, habe meinen ganzen Kram mal wieder gesammelt Zuhause und fliege nicht nur mit Handgepäck hin und her, auch wenn das ebenfalls ein sehr spannendes und abwechslungsreiches Leben ist! Wer kann schon behaupten, dass er ab und zu mit Delfinen im Mittelmeer segelt 😉

Laura Bo Voß
Bilder: Tobias Krüger