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Pfingst-Regatta unter erschwerten Voraussetzungen


Die diesjährige Pfingst-Regatta forderte von den Seglern/-innen einiges Können, Konzentration und Kraft ab. Der Wetterbericht hatte sich nicht geirrt. Der lokale Rundfunk meldete bereits am Samstag Morgen, dass die Passagierschiffe von Cuxhaven und Büsum wegen der Witterungsbedingungen mit hohen Wellen und starkem Wind nicht nach Helgoland auslaufen konnten. Auch in Hamburg frischte der Wind mächtig auf. In Böen wurden bis zu sieben Beaufort gemessen.

Kein Wunder, dass die Hälfte der Teilnehmer in A und B kenterte, Wasser übernahm, aufgab und geborgen werden musste. Nach der zweiten Wettfahrt war konsequenterweise Schluss. Die Regatta wurde aus Sorge und entsprechend den Vorschriften abgebrochen. Die Begleitbootbesatzungen hatten alle Hände voll zu tun, um die Kinder sicher zu bergen, sie zu trösten und ihnen Mut zu zusprechen. Letzteres gelang, da am Sonntag wieder alle mit ihren zum Mühlenberger Loch aufbrachen. Allein „Pancake“ blieb am Ufer zurück.

Warum viele bei diesen Windstärken das Gleichgewicht verloren, liegt an der Besonderheit des Mühlenberger Lochs. Es ist natürlich sehr viel flacher als die Fahrrinne. Bei Flut und nord-westlichem Wind türmen sich schnell die Wassermassen im Regattagebiet auf, was den Kindern sehr viel Geschick und Bootsbeherrschung abverlangt.  Die Wellenformation ist steil und kurz und wer auf Raumschotskurs nicht aufpasst, hat schnell das Boot voller Wasser.

Die meisten Kenterungen passierten an der ersten Tonne. Wer zu schnell um die Tonne wollte und durch starken Rudereinschlag den Kurs änderte, ohne gleichzeitig das Segel aufzufieren und das Schwert hochzuholen, war fällig. Besser kamen die rum, die sich etwas mehr Zeit und Platz ließen, um in voller Fahrt bei offenem Segel in die Gleitphase zu wechseln. Beim Halsen gilt es den Opti stabil zu halten, und erst nach einer Böe das Segelmanöver einleiten, am besten, wenn das Boot schnell die Welle heruntersurft: Abfallen, Schot etwas dicht nehmen, in die Parten der Schot greifen und diese kräftig ziehen und sobald der Baum sich bewegt, die neue Position auf der gegenüberliegenden Kante einnehmen und die Pinne Mitschiffs halten bzw. etwas gegenzusteuern.

Die Witterungsverhältnisse am Sonntag waren abwechslungsreich. Der Aufbau der Boote erfolgte bei Sonnenschein. Noch vor dem Start um 10.00 Uhr gab es die ersten Hagelschauer. Für die Regattaleitung machten zahlreiche Winddreher das Leben schwer. Lars Schmiedehausen hatte vor den zwei Starts mächtig viel zu tun, den Kurs neue auszulegen. Dank einer Startverschiebung konnte die Bahn neu ausgerichtet werden. Der Wind war beständig stark mit Windböen einer Stärke von bis zu 23 Knoten. Die Wellen hatten ein bisschen an Höhe und Kraft etwas verloren und dennoch durften einige Segler ihre Optis wieder aufrichten, nachdem diese gekentert waren.

Die Ergebnisse der Pfingstregatta konnten sich dennoch sehen lassen. Es gab keine Verletzten, keine Beschädigungen an den Optis und die Kinder haben eine anerkennenswerte sportliche Leistung vollbracht, was auch bei der Siegerehrung gebührend mit lang anhaltendem Applaus honoriert wurde. Gerne hätte die Regattaleitung den Seglern/-innen fünf Wettfahrten geboten, doch angesichts der auffrischenden Winde und einer Gewitterfront schien es ratsam, es gut sein zu lassen. So konnten die Segler aus Kiel, Rendsburg, Lübeck, Essen und Düsseldorf bereits am frühen Nachmittag die Heimreise antreten. Gesiegt haben in Gruppe B Tom Lewis vom NRV mit dem dritten Platz, Paul Porthun vom MSC wurde Zweiter und Sieger Casper Bruhns  vom Lübecker NSV.  In Gruppe A belegt Platz 3 Justus Melzer vom NRV, auf Platz zwei segelte sich Lennart Thun vom MSC. Sieger wurde Matti Schönebeck vom NRV.

Text: Oaf Mager
Fotos: Hauke Thun, Thomas Krätzig

Pfingst Opti Pokal 2016