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 Das Urteil der B-Segler/-innen fiel einhellig aus. Die Woche war spitze, wir kommen im nächsten Jahr wieder, so Maria. Lise fand das Training sehr gut und Angelina bevorzugt den Gardasee ohnehin. Er sei viel besser als Borgwedel. Für Ida erscheint die ganze Bergszenerie wie eine imposante Filmkulisse und auch sie will unbedingt im nächsten Jahr wieder dabei sein. Nur Franz war nicht ganz so geduldig: er machte den pragmatischen Vorschlag, die Trainingswoche einfach um eine weitere Woche zu verlängern.

Carla war das Mädchen mit den meisten Nehmerqualität. Die bekam durch bedauerliche Umstände vier Mal den Baum an den Kopf. Aber das hielt sie nicht davon ab, wieder in ihren Opti zu steigen und am Training teilzunehmen. Einen Helm wollte sie allerdings nicht tragen und auch den Baum höher zu setzen, kam nicht in Frage.

Entscheidend zum fröhlichen Ausgang der Trainingswoche trug im weiteren Verlauf der Woche das gute Frühlingswetter bei. Bei  frühlingshaften Temperaturen war die Stimmung bestens. Und auch die Eltern nutzen die Gelegenheit, die Umgebung zu erkunden, und von der Bergkette aus tolle Panoramafotos zu schießen, während andere sich in den Geschäftsstraßen von Riva die Zeit vertrieben.

Am letzten ganzen Tag lag der Schwerpunkt des Trainings auf der Bootsbeherrschung. Die Laser-Erwachsenen spielten Laserballet und bildeten eine imposante Kenterkette. Die ganz jungen Opti-Segler/-innen wurden von Rüdiger nach Limone zum Eis essen entführt. Jeder Opti bekam eine eigene Boje und die Eisdiele machte ein Bombengeschäft mit ihrem Zitroneneis.

Die 420er hatten am Nachmittag des letzten Trainingstages viel Spaß. Sie segelten ihre Vorwindkurse einmal rückwärts. Bei dem Racing- und Juniorenteam im Opti war Wettkampf angesagt. Das Teamrace mit sechs Gruppen war bis zuletzt spannend. Nur die Laser-Jugend arbeitete bis zum Ende intensiv an ihrer Bootsbeherrschung. Marek, ihr Trainer aus Hongkong war über die Fortschritte innerhalb weniger Tage sehr angetan. Fortschritte wurden auch bei den J 80 Teams festgestellt.

Und auch an Land stimmte die Orga. Während Eckehart auf die organisatorischen Maßnahmen für eine reibungslose Abreise hinwies, war die Frau mit den Essenmarken (Johanna) bis zum Schluss um das leibliche Wohl der Kompanie besorgt. Auch alle anderen legten Hand an, wie beim Hafendienst, der Slipwagenlogistik und den spontan Reparaturen im Werkstattwagen. Allein das zweiköpfige Fotografenteam bestehend aus Thomas und Carsten war unermüdlich auf dem Wasser und an Land dabei ihre Speicherkarten zu füllen. Die besten Motive werden in den MSC Kalender 2019 Eingang finden.

Bei der Siegerehrung durch die Trainerriege am frühen Nachmittag nach einem Samstagvormittag ohne Wind wurde sehr deutlich, dass die aktiven Segler/-innen eine wirklich bemerkenswerte Trainingswoche mit großen Fortschritten erlebt hatten. Und auch keines der Segelkinder hatte sich über das kalte Wetter am Anfang der Woche beklagt.

Hervorragende Fortschritte hatte Reemt erzielt und bekam dafür den Wanderpokal überreicht. Franz wurde zum besten Nachwuchssegler gekürt. Bei den fünf Teams im 420er Seglern nahmen Jonathan und Paul den Wanderpokal mit nach Hause. Bester Opti-Segler war in diesem Jahr Jonas und ein Mumienpreis wurde auch vergeben. Marek lobte alle seine Segler/-innen für ihren erheblichen Einsatz, ihre Begeisterung, ihre Motivation und Bereitschaft sich auf ein Intensiv-Training einzulassen.

Die unaufdringliche Hilfsbereitschaft von Carsten blieb auch nicht unbemerkt. Viola überreichte ihm erstmalig den Landratten-Preis. Wer dieses Jahr nicht dabei war, sollte sich auf jeden Fall die nächsten Frühjahrsferien vormerken. Der neue Segelclub war spitze, das Personal überaus freundlich und hilfsbereit und Platz für Boote und Autos gab es ausreichend.

Zwischenberichte

Für die Segler/innen des MSC Frühjahrstrainings könnte es nicht besser laufen. Morgens gibt es ausreichend Wind und auch nach der Mittagspause lässt sich keine Flaute blicken. Na ja, bei wenig Wind geht es natürlich darum, schnell zu segeln und um jeden Meter Vortrieb zu kämpfen. Alle die auf dem Wasser sind, haben keine Zeit sich über die vor-frühlingshaften Temperaturen um die sieben Grad zu echauffieren. Das tun allerdings die mitgereisten Eltern, die sich nicht so ganz mit dem nass-kalten Klima anfreunden wollen. Gerüchteweise soll sich das Wetter in der zweiten Hälfte der Trainingswoche von einer besseren Seite zeigen. Später mehr dazu im Abschlussbericht.

Aus der Trainerbesprechung lässt sich berichten, dass eine der beiden J-80 Besatzungen von einer Armada von Opti A-Seglern in die Mangel genommen worden ist, während die Laser-Jugend einmal durch das Regattafeld der Opti B-Segler gepflügt ist. Eigentlich sollte es ja genügend Platz geben, doch auch diese Intensität der Boote auf kleinem Raum gehört zum Trainingsprogramm: optimale Vorbereitung für die Vorstartphase bei Regatten.

Bei den J-80 Seglern sind die Erwachsenen mit Starts, Vorfahrtsregeln an der Luv-Tonne und Gennaker-Manövern wie Halsen ausdauernd beschäftigt. Die Laser-Senioren üben auch fleißig, aber richtig rangenommen werden die Laser-Junioren, die schon mit wundgescheuerten Fingern an Land gekommen sind. Die vier Pampers Segler/-innen sind mit dem altersgerechten Trainingsprogramm überaus zufrieden. Besonders gefallen hat der Schlauchbootausflug.

Die 505er Crew ist auch regelmäßig auf dem Wasser, doch in Sachen Ausdauer setzen die Laser-Junioren neue Standards. Noch seltener sehen der Pirat und der Finn Dinghy das Wasser.

Da die Eltern am Ufer nicht nur aufs Wasser schauen wollten, traf der Vorschlag einen regionalen Betrieb zu besuchen, auf offene Ohren. Unser Ausflug nach Arcor zur Kaffeerösterei OM Cafe, die nicht nur die hiesige Gastronomie beliefert, sondern auch langsam nach Österreich und Deutschland expandiert, war ein voller Erfolg. Getrunken wird nur Expresso, der eigens gemischt und geröstet wird. Filterkaffee wie wir ihn in Deutschland kennen, ist in diesen Breitengraden eher verpönt.

Der Frühling ist zwar noch nicht am Gardasee angekommen, doch eine große Abordnung des MSC ist schon da: 75 Segler/innen kamen rechtzeitig am Samstagabend in Torbole an. In der Pizzeria von Graciella gab es das erste gemeinsame Abendessen. 61 Segel- und 10 Schlauchboote wurden auf 16 Trailern an den Gardasee transportiert. Die weiteste Anreise hatte Marek. Er kam aus Hongkong eingeflogen, um die Laser-Nachwuchssegler zu trainieren. Schon nach dem ersten Trainingstag ist die kleine Gruppe ganz begeistert, da sie nicht nur tolle Tipps erhält, wie der Trim verbessert wird und vieles mehr, sondern diese Tipps auch noch in englischer Sprache. Aber auch alle anderen hatten bei anfänglichem Sonnenschein, Temperaturen um die 5-7 Grad und ordentlichen Winde um die drei Beaufort ihren Spaß. Ganz herzlich wurden die MSC Segler bei der Besprechung am Sonntagmorgen im Ausweichhafen in Malcesine vom holländischen Hafenmeister Gerald begrüsst. Er lud uns ein, mit allen eventuellen Problemen auf ihn zu zukommen. Der Umzug war kurzfristig nötig geworden, da „unser“ Hafen in Torbole noch umgebaut und die Bauarbeiten wider Erwarten nicht rechtzeitig fertig geworden sind. Der Hafen von Malcesine liegt direkt gegenüber von Limone, ist großräumig, verfügt über viele kostenlose Parkplätze und hat ausreichend dimensionierte Umkleideräume und eine wassernahe Gastronomie, so dass die mit dem Hafendienst beauftragten Persdonen auch bei Cappucino und Cafe Latte ihren Job erledigen können, ohne den Blick vom Geschehen auf dem Wasser nehmen zu müssen. Und auch der Nachschub an Sprit ist gesichert. Der Hafen verfügt über eine eigene Tankstelle. Zum Abschluss des ersten Trainingstages meinte die zehnjährige Ada, dass es „echt cool“ sei, wieder auf dem Wasser zu sein. Sie habe den Tag mit den vielen Übungen genossen und freue sich auf das tolle Training mit ihrem MSC Junior Team und ihrer Trainerin Tanja.
Text O.Mager
Fotos C.Porthun