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Mit dem Kopf im Boot

Monatelang haben wir uns schon auf dieses Wochenende gefreut: Am späten Freitagnachmittag starten wir endlich in einer kleinen Autokolonne mit vier verpackten Bahias, zwei Lasern und einer Ixylon vom MSC in Richtung Osten zu unserem zweiten Erwachsenentrainingslager in dieser Saison. Unser Ziel: Der Schweriner See, einer der größten Seen in Deutschland und Heimatrevier unseres Segellehrers Lars Haverland.

Dabei sind 13 Erwachsenensegler: Silke, Tinka, Marion und Olaf, Eric, Alexander, Jörg-Uwe, Ulli, Steffi, Connie, Stina-Lotta, Markus und ich (Anja), ein bunt gemischter Haufen mit einer Altersrange von 24-60 Jahren. Trotz des späten Freitagnachmittags rauschen wir fast ohne Stau nach Schwerin durch und bauen am dortigen Yachtclub die Boote wieder auf, bevor es zu dunkel und der Hunger zu übermächtig wird und wir eine lange Tafel bei Lars‘ Stammitaliener entern.

Am Samstag geht es dann richtig zur Sache: Nachdem endlich alle Boote auf dem See sind, wird trainiert bis zum Anschlag: Achten fahren, Wenden, Halsen, Ups and Downs, Starts… Früher, zu DDR-Zeiten, war der Schweriner Yachtclub nur den Spitzenseglern vorbehalten – jetzt dürfen auch wir hier segeln. Und ein bisschen kommt es uns so vor, als wolle Lars uns auch zu Kaderseglern machen … Da bleibt nicht viel Zeit für längere Blicke auf das schöne Schweriner Schloss, denn schon hat man wieder „Mein kleiner roter Flitzer“, Alex‘ Ixylon, auf Konfrontationskurs… Ständig liegt – mindestens – einer im Wasser, was allerdings auch kein Wunder ist: Stina, unterwegs mit „Sahneschniddae“, segelt zum ersten Mal Laser und Markus hat seinen Aero auch ganz frisch… Derweil tanzt Tinka im Trapez! Nebst Schweriner Nachleben wird uns sogar noch ein Feuerwerk geboten, bevor wir abends in unsere diversen Betten in WGs, Hotels, Autos und Wohnwagen fallen.

Am Sonntag hat der Wind deutlich zugenommen (15-20 Knoten) und Lars hat erst ein bisschen Sorge, als wir aufs Wasser gehen, aber wir merken deutlich den Fortschritt, den wir inzwischen gemacht haben. Das Slippen ist in Schwerin ein bisschen mühsam und die Hafenausfahrt ist so eng, dass Lars uns bei dem vielen Wind lieber rausschleppt. Wieder heißt es „Ups and Downs“ und kleine Rennen fahren. Unser Highlight zum Schluss: Ein Minitörn rund um Kaninchenwerder, eine der Inseln im See, auf der wir vom Boot aus allerdings nur drei Schwäne sichten konnten, und ein gemütliches Picknick nach dem Segeln vor Uwes Wohnmobil.

Das Fazit: Im Vergleich zum vorletzten Jahr sind wir deutlich besser geworden, kentern weniger, sind „weniger chaotisch“ (O-Ton Lars), „auch wenn“ – so seine Kritik – „wir den Kopf immer noch im Boot“ hätten. Noch zu sehr mit dem Boot beschäftigt und weniger mit der Taktik. Na ja, für die Deutsche Meisterschaft hätten wir wohl früher mit dem Segeln anfangen müssen – aber vielleicht reicht es für die Sanduhr-Regatta im nächsten Jahr?? Das Racing Team Senior League steht praktisch schon in den Startlöchern – und die Vorfahrtsregeln an der Tonne checken wir bis dahin auch!

 

Unser Segellehrer zeigt, wie man es macht…

Unser Segellehrer zeigt, wie man es macht…

 

Anja Achenbach